15. Nov. 2022: AGF-Fachgespräch zu steigenden Wohn- und Energiekosten

Die AGF hat am 15. November 2022 ein Fachgespräch zum Thema „Auswirkungen steigender Wohn- und Energiekosten auf Familien“ durchgeführt. Daran nahmen 20 Personen aus Wissenschaft sowie Familien- und Wohlfahrtsverbänden teil. Es wurde darin Bestandsaufnahmen der Belastungen durch die steigenden Wohn- und Energiekosten vorgenommen wie auch mögliche Strategien und Maßnahmen zur Entlastung von Familien diskutiert.

Das Fachgespräch beschäftigte sich zunächst mit dem Thema Wohnen.

Dr. Konstantin A. Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zeigte in seinem Impulsvortrag aktuelle Daten zur Wohnsituation von Familien und welche finanziellen Belastungen für sie mit der Wohnungsmarktkrise einhergehen. Ferner präsentierte er eine Typologie wohnungspolitischer Instrumente zur Entlastung des Wohnungsmarktes mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen sowie potenziellen nicht intendierten Effekten.

Nach der Pause stand das Thema „Energie“ im Zentrum. Dr. Maximilian Stockhausen vom Institut der deutschen Wirtschaft präsentierte u.a. Daten zu den finanziellen Belastungen für Familien durch steigende Energiepreise differenziert nach Haushaltstypen. Ferner stellte er Berechnungen zur erwarteten Entlastungswirkung der Entlastungspakete I + II für die Haushalttypen vor. Deutlich wurde, dass Alleinerziehende und Alleinlebende auch nach den staatlichen Maßnahmen zu den besonders stark von Energiearmut gefährdeten Gruppen zählen.

Mats Kröger von der Berlin School of Economics stellte Einflussfaktoren auf die absoluten und relativen Heizkosten / Energiekosten von Haushalten differenziert nach Einkommensgruppen dar. Er zeigte welche Politikoption zur Begrenzung der Gaspreise bestehen und welche Effekte die jeweiligen Optionen auf die anfallenden Mehrkosten für arme Haushalte und die Ausgaben des Staats haben. Vor diesem Hintergrund erläuterte er Empfehlungen der Gaskommission.

Ziel der Diskussion war es, die wohnungs- und energiepolitische Expertise der Referenten und die Kompetenzen der Familien und Wohlfahrtsverbände zu verschränken und für den familienpolitischen Diskurs nutzbar zu machen. Außerdem diente das Fachgespräch der inhaltlichen Vorbereitung einer Fachtagung zum gleichen Thema, die die AGF für das Jahr 2023 plant.