[8. 1. 2015] Die AGF startet mit einer neuen Vorsitzenden in das Jahr 2015. Turnusgemäß hat die evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf) zum Jahreswechsel die Federführung für die Jahre 2015 und 2016 vom Deutschen Familienverband (DFV) übernommen. Neue Vorsitzende ist Christel Riemann-Hanewinckel, Präsidentin der eaf. Die Federführung wechselt alle zwei Jahre zwischen den Mitgliedsorganisationen der AGF.
Bereits auf der Mitgliederversammlung Ende 2014 wurden mit Wirkung zum 01. Januar 2015 Christel Riemann-Hanewinckel zur neuen Vorsitzenden und Dr. Klaus Zeh zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes (DFV) war bis Ende 2014 während der Federführung des DFV Vorsitzender der AGF. AGF-Schwerpunkte in dieser Periode waren die Themen „Zeit“ sowie eine „familienorientierte Arbeitswelt“. „In den letzten beiden Jahren haben wir Fragen der Familienzeitpolitik intensiv diskutiert“, so Dr. Klaus Zeh. „Denn Zeit ist ein entscheidender Faktor für Familien – in allen Phasen des Lebens, ob mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Damit Menschen Kinder bekommen und für ihre Familien Sorge tragen können, brauchen wir vor allem eine familienzeitorientiertere Arbeitswelt und eine bessere Anerkennung der Leistungen, die Familien täglich erbringen.“ In die Zeit der Federführung des DFV fiel auch das 60-jährige Jubiläum der AGF. Anlässlich dessen hatte die AGF im November 2014 zu einer Podiumsveranstaltung eingeladen. Nach einem Rückblick auf das langjährige Wirken der AGF und einer Festrede von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig diskutierten Expert/innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über die Frage „Familien im Jahr 2024 – eine Vision. Was ist zu tun?“.
Diese Arbeit wird auch unter der neuen Federführung fortgesetzt. Im Vordergrund steht 2015 dabei die Qualität der Kinderbetreuung. „Familien sind, nicht zuletzt damit Mütter und Väter Familie und Beruf gut vereinbaren können, auf eine verlässliche Kinderbetreuung angewiesen“, so die neue Vorsitzende Christel Riemann-Hanewinckel. „Umso wichtiger ist die Frage, wie eine qualitativ hochwertige Betreuung gerade auch der Kleinsten aussieht und wie sie garantiert werden kann. Als AGF werden wir uns dafür einsetzen, dass Eltern auf die Qualität der Betreuung vertrauen können – und dafür, dass sie die Rahmenbedingungen und Angebote vorfinden, die sie für ein kinder- und familiengerechtes Leben brauchen.“ Als weitere Themen wird sich die AGF den Diskussionen um die Gesamtevaluation der familienpolitischen Leistungen sowie der Demografiestrategie der Bundesregierung widmen.
Die eaf – der neue federführende Verband
Die evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf) bündelt die Arbeit evangelischer, familienbezogener Institutionen und Verbände auf Bundes- und Länderebene. Sie wirkt als evangelische familienpolitische Stimme und als Kompetenzzentrum in der EKD, Diakonie, Gesellschaft und Politik. In der eaf sind 20 bundesweit tätige evangelische Verbände und 14 Landesverbände zusammengeschlossen. Die eaf verfolgt die Entwicklungen in allen für die Familie relevanten Politikbereichen, insbesondere in der Familien-, und Geschlechterpolitik, Sozial- und Rechtspolitik sowie Wirtschafts-, Arbeits-, Wohnungs- und Bildungspolitik. Zu den zentralen Themen der eaf gehören: eine familiengerechte und kinderfördernde Infrastruktur, der Ausbau von Betreuung, Bildung und Beratung, die Gleichstellung von Frauen und Männern, die Anerkennung aller familialen Lebensgemeinschaften, eine partnerschaftliche Orientierung bei Familien- und Care-Aufgaben, die bedarfs- und familiengerechte Unterstützung bei der Angehörigenpflege und eine gerechte Sozialordnung im Sinne evangelischer Sozialethik.
Christel Riemann-Hanewinckel – die neue Vorsitzende
Christel Riemann-Hanewinckel war von 1978 bis 1990 Pfarrerin in der Kreispfarrstelle für Klinikseelsorge und Supervisorin der Pastoralpsychologie. Sie war 1989 Mitbegründerin der SDP in Halle, Moderatorin des Runden Tisches der Stadt Halle und von 1990 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die ehemalige Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2002 bis 2005) engagiert sich ehrenamtlich in zahlreichen Organisationen, darunter die Kindernothilfe.
Die AGF
In der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) e.V. sind der Deutsche Familienverband (DFV), die evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf), der Familienbund der Katholiken (FDK), der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) und der Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf) zusammengeschlossen. Die AGF engagiert sich für Familien, verleiht ihnen Stimme und bringt die Familienperspektive in die politischen Diskussionen und Entscheidungsprozesse ein. Sie fördert den Dialog zwischen den Verbänden und Interessenvertretungen der Familien und den Verantwortlichen der Familienpolitik. Darüber hinaus unterstützt die AGF die Kooperation der familienpolitisch tätigen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene. Sie wurde im März 1954, ein halbes Jahr nach der Etablierung des ersten Bundesfamilienministeriums gegründet.
Einen Abriss der AGF-Geschichte und der Familienpolitik finden Sie unter: www.ag-familie.de/60Jahre