Am Montag, den 17. Februar 2025 führte die AGF ein Fachgespräch zum Thema „Einsamkeit als Phänomen innerhalb und außerhalb von Familien – Politische Strategien gegen Einsamkeit als Element der Demokratiestärkung“ durch. Ziel war es, sich auf den Stand der aktuellen Diskussion bringen zu lassen und sich zu den Perspektiven der Mitgliedsverbände auszutauschen.
Als externe Expertinnen nahmen Dr. Pauline Kleinschlömer und Dr. Sabine Diabaté vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) teil. Sie präsentierten empirische Erkenntnisse der FReDA-Studie (Family Research and Demographic Analysis) zu Einsamkeit und gaben Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Implikationen dieses Phänomens. Dabei wurde deutlich, dass Einsamkeit anders als vor der Corona-Pandemie angenommen nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern zunehmend auch jüngere Menschen. Während der Pandemie ist der Anteil an Personen, die sich einsam fühlen, stark angestiegen und die FReDA-Daten zeigen, dass nach Beendigung der Pandemie-Maßnahmen die Werte nicht wieder auf das Ausgangsniveau zurückgegangen sind und u.a. junge Menschen deutlich höhere Belastungen durch Einsamkeit aufweisen als vor Corona.
Besonders Alleinerziehende, alleinlebende getrennte Väter und generell Menschen ohne Partner/in im Haushalt sind einem erhöhten Einsamkeitsrisiko ausgesetzt. Neben individuellen Folgen wie psychischer und physischer Belastung kann Einsamkeit auch demokratiefeindliche Tendenzen begünstigen.
Studien zeigen, dass Einsamkeit das Vertrauen in demokratische Institutionen schwächen und die Anfälligkeit für populistische oder extremistische Ideologien erhöhen kann. Dies unterstreicht die Notwendigkeit gezielter politischer Strategien, um Einsamkeit präventiv entgegenzuwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Interne Diskussion und Austausch der Mitgliedsverbände
Im Anschluss an die fachlichen Inputs diskutierten die AGF-Mitgliedsverbände mit den Referentinnen über mögliche politische Handlungsansätze. Schwerpunkte der internen Diskussion waren:
- Die Rolle von Familien und Familienverbänden bei der Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit,
- Maßnahmen zur Förderung sozialer Teilhabe und Unterstützung vulnerabler Gruppen,
- sowie der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und demokratiefeindlichen Einstallungen.
Die AGF bedankt sich bei Dr. Pauline Kleinschlömer und Dr. Sabine Diabaté für ihre interessanten Beiträge und den konstruktiven Austausch. Die Erkenntnisse werden in die weitere Arbeit der Familienorganisationen einfließen.