Die Familienorganisationen der AGF unterstützen den heute veröffentlichten Aufruf für eine qualitativ hochwertige Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes. Insgesamt unterzeichneten über 30 Verbände, Organisationen und Gewerkschaften den Appell, in dem die Bedeutung eines hochwertigen Ganztags dargelegt wird. Hintergrund ist, dass ab 2026 Kinder im Grundschulalter ein Recht auf eine Ganztagsbetreuung haben. Es gilt nun, die Zeit bis zum EIntritt des Rechtsanspruchs zu nutzen und die entsprechenden Weichen für einen qualitativ hochwertigen Ganztag zu stellen, der die Rechte der Kinder nach Wohlergehen, Schutz und Bildung sicherstellt. Nur so kann ein attraktives Angebot für Kinder und ihre Familien entstehen, dass dazu einlädt, es auch in Anspruch zu nehmen.
Die Organisationen betonen, dass eine gute ganztägige Bildung, Betreuung und Erziehung die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt und die Aneignung weitreichender Handlungskompetenzen, welche die Kinder zur aktiven und nachhaltigen Gestaltung ihrer Welt befähigen, fördert. Ein kooperatives Miteinander von Schule und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe im Sinne eines gemeinsamen Bildungsverständnisses
ist demnach eine wesentliche Voraussetzung für die Ausgestaltung qualitativ hochwertiger Angebote. Hervorgehoben wird unter anderem, dass Bildung und Entwicklung finden nicht nur am Ort Schule statt, sondern auch in der Lebenswelt und im Sozialraum von Kindern und Familien. Daher sind die Umgebung der Institution (z.B. Stadtteil, Dorf, Natur), aber auch Angebote anderer Institutionen (z.B. Sportvereine, Kultureinrichtungen, Jugendverbände und -einrichtungen) konzeptionell und
strukturell einzubeziehen.
Der Aufruf geht insbesondere auf folgende Aspekte ein:
- Gemeinsames Bildungsverständnis von Schule und Kinder- und Jugendhilfe für den Ganztag
- Qualifizierte Fachkräfte im Ganztag
- Ordnungsrechtlicher Rahmen
- Kooperation auf allen Ebenen des Systems
- Konzeptions- und Qualitätsentwicklung
- Personal
- Räume und Verpflegung
Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen unterstreichen die hohe Relevanz dieser Empfehlungen. Zielsetzung muss sein, diese bereits mit der Einführung des Rechtsanspruches zu erfüllen, denn die Nutzung der Potenziale für die Teilhabe und die Persönlichkeitsbildung der jungen Menschen sowie der gesamtgesellschaftliche Mehrwert dieses bildungs-, familien- und sozialpolitischen Vorhabens können nur durch qualitativ hochwertige Ganztagsangebote sichergestellt werden. Die Unterzeichnenden signalisieren ihre Bereitschaft, ihre Expertise, ihr Praxiswissen und ihre langjährige Erfahrung dafür einzubringen.