Anlässlich der aktuellen Diskussion um den qualitativen und quantitativen Ausbau der Kitaplätze stellen die Familienorganisationen der AGF dazu ein Positionspapier vor. Mit dem Ziel, eine hohe Qualität in den Kitas zu erreichen und zu sichern machen sie darin konkrete Vorschläge für Qualitätsstandards in wesentlichen Bereichen.
„Im quantitativen Ausbau der Kita-Plätze hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan“, so die Vorsitzende der AGF, Christel Riemann-Hanewinckel, „jedoch bleibt die Diskussion über die Qualität dahinter zurück. Hierfür haben wir mit dem Papier wichtige Qualitätskriterien vorgelegt, an deren Umsetzung möglichst schnell gearbeitet werden muss.“
Das Positionspapier „Handlungsfelder für eine hohe Qualität der Bildung, Betreuung und Erziehung in Kitas“ geht dabei vor allem auf folgende Qualitätsaspekte ein:
- Zugang zur Kinderbetreuung und deren Öffnungszeiten,
- Qualifikation und Weiterbildung der Fachkräfte,
- Fachkraft-Kind-Relation und die maximale Gruppengröße,
- Entwicklung von Leitlinien der pädagogischen Arbeit,
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaft sowie
- langfristige Qualitätssicherung.
Für die einzelnen Qualitätsaspekte machen die Familienorganisationen jeweils konkrete inhaltliche Vorschläge. So fordern sie z. B. bundesweit einheitliche Qualitätsstandards und eine Fachkraft-Kind-Relation von 1:4 (bei Kindern von ein bis drei Jahren). Die Familien sollen einen Anspruch auf ein Ganztagsangebot haben, wobei sie nur entsprechend ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit an den Kita-Kosten beteiligt werden sollen. Außerdem soll zumindest ein Teil der pädagogischen Fachkräfte über eine Hochschulausbildung verfügen. Insgesamt fordern die Familienorganisationen pädagogische Leitlinien mit einem wirklich inklusiven Ansatz, in dem die Bildungs- und Erziehungsarbeit auf die individuelle Begleitung und Unterstützung des Kindes abzielt. Weitere Auszüge mit wesentlichen Aussagen finden sich im Anhang.
Die Familienorganisationen fordern nun eine schnelle Umsetzung der Qualitätskriterien und rufen die beteiligten Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene dazu auf, möglichst umgehend entsprechende Schritte gemeinsam zu erarbeiten.
Das Positionspapier wurde in einem Diskussionsprozess mit Veranstaltungen und Fachgesprächen erarbeitet, in die das Fachwissen von zahlreichen Expert/innen unterschiedlicher Perspektiven eingeflossen ist.