Armuts- und Reichtumsbericht: Armut trifft vor allem Kinder und Jugendliche

Anlässlich der am vergangenen Donnerstag anberaumten Debatte im Bundestag zum 4. Armuts- und Reichtumsbericht forderte die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen von der Bundesregierung einen seriösen Umgang mit der Armutsproblematik.

„Die Armut wird nicht weniger, indem man sie schönredet oder unliebsame Passagen eines Berichts weglässt“ kommentiert der Vorsitzende der AGF, Dr. Klaus Zeh, die jüngsten Entwicklungen beim 4. Armuts- und Reichtumsbericht. „Vielmehr wird deutlich, dass es in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist, der Armut wirksam zu begegnen. Besonders erschreckend ist, dass immer noch vor allem Kinder und Jugendliche unter einem sehr hohen Armutsrisiko leiden, was erhebliche Auswirkungen auf ihre Zukunftschancen hat.“


Überdurchschnittlich oft von Armut betroffen sind Kinder und Jugendliche in Familien ohne Erwerbseinkommen, in Alleinerziehendenhaushalten, in Einwandererfamilien und in Mehrkindfamilien. Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen erreichen unter anderem seltener einen guten Schulabschluss und leiden häufiger unter gesundheitlichen Problemen. Für sie ist es sehr viel schwieriger, in der Gesellschaft Fuß zu fassen und diese später aktiv mitzugestalten. Stattdessen wird Armut von einer Generation zur nächsten vererbt – eine Spirale, die dringend durchbrochen werden muss.

„Arme Kinder leben in der Regel in armen Familien. Politische Maßnahmen zur Beseitigung der Armut müssen daher sowohl bei den Familien als auch bei den Kindern und Jugendlichen direkt ansetzen“, fordert der Vorsitzende der AGF.

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