17.06.2014: Europäisches Fachgespräch Familienzeitpolitik als Politikfeld im europäischen Vergleich

Europäisches Fachgespräch der AGF 2014

Am 17. Juni 2014 erörterten auf Einladung der AGF Expert/innen aus Europäischen Staaten “Familienzeit” als eigenständiges Politikfeld. Anhand der Beispiele Deutschland, den Beneluxstaaten sowie den nordischen Staaten wurden die entsprechenden Ansätze diskutiert. Zudem wurde ein intensiver Blick auf einen europäischen Vergleich zu den unterschiedlichen Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geworfen.

In Deutschland ist spätestens seit dem 7. Familienbericht „Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit“ „Zeit“ als ein entscheidendes Kriterium für das Wohlergehen von Familien erkannt worden. So bedürfe Familienpolitik eines Dreiklangs aus Zeit, Geld und Infrastruktur. Der darauffolgende 8. Familienbericht hat sich 2012 speziell mit der Dimension Zeit befasst und empfiehlt die Einführung einer sogenannten Familienzeitpolitik.

Das Fachgespräch widmete  sich vor diesem Hintergrund der Frage, inwieweit auch in anderen europäischen Staaten Familienzeitpolitik in ähnlich starkem Maße thematisiert wird. Und wenn dies der Fall ist, mit welchen Implikationen dies geschieht. Dafür wurden von der AGF gezielt Expert/innen aus unterschiedlichen Staaten eingeladen, sodass ca. 35 Personen über die unterschiedlichen Ansätze diskutierten. Sie gingen dabei folgenden Leitfragen nach:

  • Ist Familienzeitpolitik in anderen Europäischen Mitgliedstaaten ein Thema? Wenn ja, welchen Ansätzen folgt sie und wie wird diese umgesetzt?
  • Wie sind die Entwicklungen zu Familienzeitpolitik in Europa?
  • Welchen Stellenwert hat die Dimension Zeit in der Familienpolitik oder den familienpolitischen Maßnahmen? Worin äußert sich dieser konkret? Wenn Zeit bisher keine übergeordnete Rolle spielt, was sind die Hauptansatzpunkte der jeweiligen Familienpolitik?
  • Gibt es politische Maßnahmen, die Zeit für Familien maßgeblich beeinflussen? Was waren die Ansatzpunkte diese umzusetzen?
  • Was ist wirklich neu an einer Familienzeitpolitik?
  • Welche Maßnahmen sind erfolgreich und bringen Familien- und Berufsleben zeitlich besser in Einklang?
  • In wie weit sind sowohl Mütter als auch Väter Adressat/innen der Familienzeitpolitik?
  • Gibt es in anderen europäischen Mitgliedsstaaten Erkenntnisse darüber, wie sich Teilzeitarbeit im Lebensverlauf – Stichwort Altersarmut – auswirkt?


Dokumentation: Familienzeitpolitik als Politikfeld im europäischen Vergleich

Programm:

11.00 – 11.10h: Begrüßung
Sven Iversen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) e.V.

11.10 – 11.30h: Zeit für Familien – Eine Hinführung zum Thema
Siegfried Stresing, Geschäftsführer Deutscher Familienverband (DFV) e.V.

Zeit als Dimension von Familienpolitik: Einblicke in die EU-Mitgliedstaaten

11.30 – 12.15h: Fallbeispiel: Deutschland                                             
Dr. Thomas Metker, Referatsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Input mit Nachfragen

12.15 – 13.00h: Fallbeispiel Beneluxstaaten             
Fred Deven, International Network on Leave Policies & Research
Input mit Nachfragen

13.00 – 13.45h: Mittagspause

13.45 – 14.30h: Fallbeispiel Skandinavien
Gerda Neyer, Stockholm University
Input mit Nachfragen

14.30 – 15.45h: Ein wesentlicher Taktgeber für Familienzeit konkret: Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf im europäischen Vergleich
Daphne Ahrendt, Eurofound
Input und Diskussion

15.45 – 16.00h: Schlussfolgerungen

16.00h: Verabschiedung und Ausklang