Familienverbände: gute und ausreichende Betreuung auch in den Ferien nötig

Die Familienorganisationen der AGF machen darauf aufmerksam, dass für viele Eltern jetzt wieder die aufreibende Suche nach einer geeigneten Ferienbetreuung beginnt. Denn immer noch fehlen in Deutschland vielerorts die notwendigen Betreuungsmöglichkeiten.

Sommerzeit ist Ferienzeit. Damit fängt für viele Schülerinnen und Schüler die schönste Zeit des Jahres an – und für viele Eltern beginnen genau hier die Probleme. Der Wunsch nach einer angemessenen Betreuung, gerade von jüngeren Schulkindern, ist in den Familien stark ausgeprägt. Für eine deutliche Mehrheit der Eltern mit Kindern im Grundschulalter ist Beruf und Familienleben derzeit nur schwer vereinbar. Über 60 Prozent der Mütter wünschen sich eine angemessene Betreuung an den Nachmittagen und in der Ferienzeit, mehr als ein Drittel gibt an, aufgrund der fehlenden Betreuungsangebote nicht erwerbstätig sein zu können.


„Wenn aktuell von Betreuungslösungen die Rede ist, dann vor allem im Hinblick auf die Altersgruppe der Vorschulkinder. Doch der Betreuungsbedarf hört mit dem Schuleintritt nicht auf“, unterstützt Bettina Müller-Sidibé, Vorsitzende der AGF, die Forderung der Eltern. „Gerade jüngere Schulkinder können am Nachmittag oder in den Ferien nicht sich selbst überlassen bleiben. Doch die Betreuungsangebote für Schulkinder sind in Deutschland sehr unterschiedlich, was die Verfügbarkeit, den Umfang und die Art des Angebots betrifft“, so Müller-Sidibé weiter.


Das Problem ist seit langem bekannt, Lösungen gibt es jedoch nur wenige, und Eltern müssen sie meistens lange suchen, bemängeln die Familienorganisationen. Es gibt viel zu wenige, gute und abwechslungsreiche Ferienangebote für Kinder, mit denen auch die Eltern unterstützt werden. Auch der von der Bundesregierung herausgegebene aktuelle Familienbericht macht dafür Vorschläge, indem er auf Schweden als gutes Vorbild verweist und Strukturen vorschlägt, die sowohl in der Ganztagsbetreuung als auch in den Schulferien Freizeit- und Bildungsangebote für Schüler und Familien bereitstellen. Angesprochen sind neben dem Bund allerdings auch Länder und Kommunen. Immerhin gehen zumindest einige von ihnen schon mit gutem Beispiel voran und sollten als Orientierung dienen.


Bis sich etwas tut, werden jedoch weiterhin Jahr für Jahr Eltern und ihre Kinder vor dem Problem stehen, die schulfreie Zeit ohne Hilfe organisieren zu müssen.

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